Rückblick auf ein Jubiläum im Jahr 1999

Unser ehemaliger Vorsitzender, langjähriger Schriftführer und aktueller Webmaster C. Michael Mette ist im Januar 70 Jahre alt geworden. Der Vorstand wünscht ihm für die nächsten Lebensjahre viel Glück und vor allem Gesundheit.

Unser Vorsitzender hat ihm anlässlich dieses Ereignisses ein paar Fragen gestellt, die uns Michael schriftlich beantwortete.

C. Michael Mette
C. Michael Mette

Manfred Günther: Wann und wieso bist du zu den EHEMALIGEN gekommen?

Michael Mette: Da steckt eine Wette dahinter, die ich mit meiner ehemaligen Nachbarin eingegangen war. Sie hatte behauptet, mir wäre es nach soooo langer Zeit – immerhin waren seit meinem Schulabgang mehr als 30 Jahre vergangen – nicht möglich, alle meine ehemaligen Klassenkameraden zu finden.

Warum wir uns darüber gestritten hatten, weiß ich heute nicht mehr. Allerdings war mein Ehrgeiz gehörig angestachelt worden. Immerhin hatte ich einige Jahre journalistische Recherchen auf dem Buckel und Anfang 1999 hatten sich gerade die digitalen Quellen sprunghaft vermehrt. Um eine lange Geschichte kurz zu machen: Nach nicht einmal zwei Wochen hatte ich bis auf zwei oder drei Ausnahmen alle meine ehemaligen Klassenkameraden gefunden.

Und, was soll ich sagen, im Rahmen meiner Recherchen stieß ich fast zwangsläufig auf die Vereinigung ehemaliger Oberrealschüler, Realgymnasiasten und Martin-Luther-Schüler. Besonders hilfreich war der Kontakt zu Jörg Grunwaldt, der mir allerdings im Gegenzug auch eine Aufgabe übertrug, die eine Menge Zeit in Anspruch nehmen sollte.

Die Schule plante im Jahr 1999 das 100-jährige Jubiläum des aktuellen Schulgebäudes und parallel dazu sollte die Vereinigung das Schulfest mit den Ehemaligen und aktuellen Schülern organisieren. Der damalige Vorstand hatte also versucht, unter seinen Mitgliedern aus jedem Abijahrgang mindestens ein Mitglied zu finden, das eine Liste seiner Klassenkameraden zusammenstellen sollte. Die Rückläufe dieser Aktion waren in einem Ordner zusammengefasst, den mir Jörg Grunwaldt damals mit der Bitte um datentechnische Aufarbeitung überreichte.

Als ich etwa drei Monate später mit dieser Aufgabe fertig war, war eine Datenbank mit rund 3.000 Namen einschließlich Anschriften, Telefonnummern und noch ein paar mehr Daten entstanden. Die Vereinigung konnte auf dieser Basis rechtzeitig vor dem geplanten Jubiläum alle gefundenen Ehemaligen schriftlich einladen.

Etwa 700 von ihnen haben sich dann auch angemeldet und die meisten sind auch gekommen. Zusammen mit Partnerinnen und Partnern sowie Lehrern und anderen mit der MLS „Verbandelten“ tummelten sich rund 1.100 Menschen auf dem Schulgelände. Wer dabei war, erinnert sich bestimmt gerne an das Gewusel auf dem Schulhof. Der mit der Betreuung der Gäste beauftragte Gastronom stellte uns wegen der Menge der Teilnehmer damals sein Festzelt unentgeltlich zur Verfügung!

Eine Auswahl von Fotos des damaligen Festes sind auch auf der neuen Homepage der Ehemaligen zu betrachten. Zu inden ist diese Galerie hier.

MG: Was war das Besondere am 1999er Jubiläum?

CMM: Es war sicherlich das Ehemaligentreffen mit den meisten Teilnehmern. Der älteste Abiturient, Dr. Erich Schäfer, kam aus dem Abijahrgang 1929 – und er war ein Klassenkamerad unseres langjährigen Vorsitzenden und ehemaligen Paukers, Dr. Ernst Hermann.

Mit allen Begleitveranstaltungen dauerten die Feierlichkeiten zum Schulhaus-Jubiläum knapp 3 Tage. Und nachdem wir mit einer Nachfassaktion immerhin rund 70 Neumitglieder für unsere Vereinigung gewinnen konnten, kam diese nochmal richtig in Schwung. Eine der treibenden Kräfte damals war übrigens unser jetziger Ehrenvorsitzender, Jörg Grunwaldt.

MG: Lieber Michael, wie und warum bist du an die MLS gekommen?

CMM: Das passierte 1960. Bis dahin besuchte ich die Volksschule in Erlangen, wo ich auch ins Gymnasium wechselte. Nach einem kurzen Intermezzo in der Nähe von München zog es meinen Vater dann nach Marburg und mich mit ihm. Warum für mich die MLS ausgesucht wurde, weiß ich natürlich nicht. Alles in allem war es aber eine sehr gute Wahl!

Leider musste ich – man hatte meinen Eltern sehr nachhaltig empfohlen, dass ich die MLS verlassen solle – schon 1964 ins Internat wechseln, wo ich mich dann bis zum Ende meiner Schulzeit durchgeschlagen habe.

MG: Was hast du nach dem Abitur gemacht?

CMM: Bis zum Herbst 1968 habe ich in Neustadt bei Marburg meinen Wehrdienst absolviert. Danach studierte ich in Berlin Kommunikations-Design. Bis 1977 blieb ich dann in Berlin, ehe ich nach einem kurzen Zwischenstopp in Lüchow-Dannenberg – der Liebe wegen – mein heutiges Zuhause in Henstedt-Ulzburg, nördlich von Hamburg, fand.

MG: Welche „Lebensweisheiten“ kannst du weitergeben?

CMM: Ob es sich bei einem meiner „Mantras“ um eine „Lebensweisheit“ handelt, wage ich zu bezweifeln. Aber weitergeben werde ich es gerne:

Ein Problem bei der zwischenmenschlichen Kommunikation besteht darin, dass die meisten zuhören um antworten zu können. Besser wäre es, erst mal zuzuhören um zu verstehen.

Das passiert mir übrigens selbst sehr häufig. Wenn ich es bemerke, versuche ich mich natürlich zu „bessern“ – und siehe da, die Kommunikation funktioniert plötzlich viel besser.

Und natürlich ist mir nach wie vor der Kontakt zu den Ehemaligen sehr wichtig. Sie bilden einen Teil meiner „Wurzeln“, ohne die meine sieben Lebensjahrzehnte nur sehr unvollständig wären.

Also: Back to the Roots! Das nächste Mal übrigens zur Mitgliederversammlung am 24. März 2017.

Merken

Merken

Merken