Bericht von unserer Herbstfahrt 2016
Worms und Guntersblum
Am Samstag, dem 24.9.2016, einem sommerlichen Herbsttag, starteten wir gegen 8 Uhr am Marburger Großsportfeld mit einem großen Bus der Fa. Wege unsere diesjährige Herbstfahrt.
Nach Auflösung von Frühnebelfeldern konnten wir gegen 9.30 Uhr die traditionelle Frühstückspause dieses Mal am Rastplatz Taunusblick schon in sonniger Atmosphäre genießen. Jenny und Frank hatten für Speisen und Getränke bestens vorgesorgt und rasch „das Buffet openair aufgebaut“. Auch unserem Ehrenvorsitzenden Jörg Grunwaldt und dem neuen Beisitzer Fred Ruppersberg schmeckte es vorzüglich.
Nach Fortsetzung der Fahrt erreichten wir gegen 11 Uhr die Nibelungenstadt Worms und in der Nähe des Markplatzes die auf uns wartende Stadtführerin. Sie führte uns am Wochenmarkt und der evangelischen Dreifaltigkeitskirche vorbei zum Luther-Denkmal, dem angeblich größten Denkmal zur Reformation weltweit. Es wurde 1868 fertig gestellt. Alle irgendwie Beteiligten an diesem Prozess (Personen/Regionen), der zur Abtrennung von der katholischen Kirche führte, sind dort als Personenstatuen platziert bzw. mit Wappen und Namen angebracht. Natürlich mussten wir hier als Ehemalige der Martin-Luther-Schule in Marburg ein Gruppenbild anfertigen lassen.
Bestandteil des Denkmals ist natürlich auch der bekannte Satz von Luther beim Wormser Reichstag 1521 „Hier stehe ich, ich kann nicht anders, Gott helfe mir, Amen“, der aber wohl in dieser Form historisch nicht ganz korrekt ist.
Unsere kompetente Führerin hatte uns schon am Anfang mitgeteilt, dass in der Kürze der zur Verfügung stehenden Zeit nur 3 wichtige Orte in Worms näher zu beleuchten seien: Das Reformationsdenkmal, der Dom St. Peter und Paul und der Alte Jüdische Friedhof, einer der ältesten in ganz Europa.
Das Gebäude, in dem 1521 der Reichstag stattgefunden hat, gibt es nicht mehr. Vorbei an der Stelle (kleiner Park mit Blumenschmuck-Ornament), an der Martin Luther beim bekannten Reichstag in Worms seine berühmte Rede gehalten hatte, machten wir uns auf den Weg zum Dom.
Der Dom wurde zu verschiedenen Kriegszeiten immer wieder zerstört und aufgebaut. Da Worms im 2. Weltkrieg zu 90% zerstört wurde, war auch der Dom wieder stark beschädigt. Eine mühsame Restauration mit neuen Fenstern im oberen Teil hat ihm alten Glanz verliehen. Wir konnten uns auch von den verschiedenen Baustilen überzeugen lassen, die später in dem ursprünglich spätromanischen Bau innen und außen hinzukamen. Worms gehört heute zum Bistum Mainz und der Dom ist die katholische Kirche dazu.
Da Sabbat war, konnten wir den Alten Jüdischen Friedhof und die Erläuterungen zu den Gräbern nur von außen aus der Ferne genießen. Die Gräber dürfen zum Beispiel nicht wieder belegt werden, wie auf unseren Friedhöfen, so dass auch die Grabsteine viele hundert Jahre alt sind, zum Teil noch mit rein hebräischer Schrift.
Nach einer kurzen Mittagspause am Marktplatz bzw. in der Fußgängerzone starteten wir mit dem Bus Richtung Guntersblum, einem rheinhessischen Weinort in der Pfalz. Dort erwartete uns eine Fahrt durch die Weinberge, organisiert vom Weingut Oswald mit Traktor und Anhängerwagen.
Los ging es durch den berühmten Kellerweg, wo jährlich an den beiden letzten August-Wochenenden das bekannte Kellerweg-Fest stattfindet, ein Weinfest mit bis zu 40.000 Besuchern an 5 Tagen.
Der erste Stopp bei dieser Weinbergefahrt hieß Römerturm. Dieser Turm wurde von den Winzern erbaut, um dort einen Panoramablick in den Odenwald und ins Rhein-Maingebiet bis nach Frankfurt genießen zu können. Da es etwas dunstig war, gelang das nur bedingt. Umso besser mundeten die servierten Rotweine mit den Restbeständen vom morgendlichen Frühstücksbuffet.
Warum waren nicht mehr Ehemalige dabei?? Schade!!
Vorbei an Rebstock-Reihen „ohne Ende“ mit fast reifen, gesunden Trauben erreichten wir den 2. Stopp Leckbart Heisje, eine neu erbaute steinerne Weinberghütte. Jetzt wurden gekühlte Weißweine (Silvaner/Riesling) zur Probe serviert. Die Stimmung konnte für die meisten nicht besser sein – sie wurde bei Einigen lediglich kurzfristig durch Fußball-Bundesliga-Ergebnisse getrübt. Das Smartphone funktionierte hier auch im Weinberg!!
Zu guter Letzt hielten wir dann noch an einem Wein-Lehrpfad, wo ca. 30 verschiedene Traubensorten direkt vom Rebstock gepflückt und probiert werden konnten.
Zurück im Weingut Oswald führte uns der Winzer und Besitzer durch seine Weinkeller mit einem Bestand von ca. 100.000 Flaschen Wein und mit leeren Tanks und Fässern für den 2016er! Es soll ein guter Jahrgang werden. Die Lese hat gerade begonnen, Federweißer wird schon angeboten und verkauft!
Bei weiteren Verkostungen mit einem Buffet-ABENDESSEN konnten wir uns im Innenhof bei sommerlichen Temperaturen noch ein paar Stunden gemeinsam unterhalten und Geschichten austauschen, bevor der Bus gegen 20 Uhr in Richtung Marburg abfuhr – beladen auch mit einigen Kisten Wein.